Samstag, 14. Februar 2009

Heut es kein Abend werden will,
In alle Gassen hinein
steht noch der Frühlingstag still.
Und der Laternen funkelnde Reih'n
Ziehen im letzten Tagesschein
Wie in die Halle des Himmels ein.

Seht auch, es glänzen im Grau
Die Steine der Strassen noch blau.
Der Tag will den Stein nicht verlassen,
er will ihn als Edelstein fassen,
Weil die Menschen darüber gegangen,
Die Menschen zu zwein und mit glühenden Wangen.

Max Dauthendey

Dämmrung senkte sich von oben,
Schon ist alle Nähe fern;
Doch zuerst emporgehoben
Holden Lichts der Abendstern!

Johann Wolfgang v.Goethe

Verbreite deinen dichten Vorhang, Nacht! Du Liebespflegerin!
Damit das Auge der Neubegier sich schließ´und Romeo mir unbelauscht in diese Arme schlüpfe ..
( würde Romeo und Julia nicht in Verona spielen, hätte es Venedig sein müssen und Romeo wäre in einer Gondel zu Julia gekommen)
ein milder Abend lädt zum Flanieren ein...
sowohl in ruhigen Seiten-
straßen,
an stillen Kanälen
entlang ..
.. als auch in den belebten Strassen, wo die Märkte noch in den Abendstunden zum Kaufen einladen..
aus jeder Perspektive reizvoll..

.. Ich bin gut logiert, nicht weit vom Markusplatze,
meine Fenster gehen auf einen schmalen Kanal
zwischen hohen Häusern, gleich unter mir eine
einbogige Brücke und gegenüber ein schmales,
belebtes Gässchen..
(Goethe)
Die ersten
(Gondel-)
Schnäbel
von
blankem Eisenblech,
die
schwarzen
Gondelkäfige
alles
grüsste
mich wie eine
alte

Bekanntschaft.
(Goethe)
Der "schönste Salon Europas"(Aussage Napoleon Bonapartes über den Marcusplatz)) romantisch beleuchtet ..
Die berühmten Kaffee-
häuser im
Winter-
schlaf
die Arkaden bunt geschmückt
Dem Café Florian ins Fenster geschaut, wo angeblich schon
Casanova seine Herzensdamen erwartet und verführt hat.
Streiflicht
im Vorüber-
gehen..
Kontrast-
programm:
Palazzo, hell
beleuchtet
bei der Arbeit über die Schulter geschaut
In unendlicher Vielfalt zum Verkauf angeboten
Auch nachts beim Bummeln
kann der Hunger gestillt
werden.. mit Gesundem
oder Herzhaftem
Die Waren zirkulieren in dieser herrlichen Stadt wie der Strahl, der aus der Fontäne springt
Marino da Canale (1267)
..morgen vielleicht..
noch ein Blick ..
bevor die Gitter das wertvolle
Gut schützen

auf welchem Instrument
könnten wir jetzt ein
Schlaf-
liedchen
spielen?
menschenleer sind nun die Gassen
Der letzte Seufzer ist verklungen..
Ein Blick auf die Uhr
zeigt, dass es spät
geworden ist
Noch ein letztes Glas im Steh´n?
Die Lichter verlöschen..
Buongiorno Venezia, come sei bella !
Andiamo!